Jahrhunderts waren die Kriegskosten so hoch geworden, dass das Steuereinkommen sie nicht mehr decken konnte. Diese Seite wurde bisher 106.923-mal abgerufen. Durch seine Reformen legte er die Grundlage für die Umwandlung der patrimonialen Herrschaft eines „Haushalts“ nach osmanischem Verständnis in einen bürokratischen Staat. Ab 1867 wurden diese territorialen Einheiten durch die Vilâyet abgelöst. Mit dem Beginn der Eroberung des byzantinischen Thrakiens ab 1354 hatten die Osmanen ein stark zerrüttetes und entvölkertes Land vorgefunden. den … Mord aus Glaubensgründen. In dieser politischen Situation sah sich das Osmanische Reich in einem Dilemma: Im nunmehr statischen europäischen Bündnissystem hatte es seine Rolle als politische „Ausgleichszone“ verloren. Ein neutrales Reich wäre zudem der russischen Bedrohung der ostanatolischen Provinzen schutzlos ausgeliefert, seine veraltete Marine hätte die Seestraßen zum Schwarzen Meer nicht behaupten können. Einwanderer wurden vor allem dann begrüßt, wenn sie dem Reich nützlich sein konnten. Die Praxis der separaten Gesetzgebung für einzelne Religionsgemeinschaften ließ andererseits jedoch die ethnischen Unterschiede außer Acht, welche die Grundlage der nationalistischen Strömungen des 19. sein Augenmerk auf Tunesien, das 1574 in die Hand von Barbaresken-Korsaren geriet, die der Hohen Pforte tributpflichtig waren. Am 1. Es wurde versucht, die Stadtbevölkerung wieder zu vergrößern, indem die alten Einwohner – wie Griechen und Juden – zum Bleiben bewegt und neue ansiedelt wurden. Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de, https://klexikon.zum.de/index.php?title=Osmanisches_Reich&oldid=126440, „Creative Commons: Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland". ließen im Reich eine neue Elite entstehen, die der Sprachen und politischen und gesellschaftlichen Bräuche Westeuropas kundig war. Vorab waren mehrere, teils geheime Abkommen zwischen einzelnen Staaten geschlossen worden. Bis zum Staatsbankrott 1876 nahm der osmanische Staat mehr neue Anleihen zu ungünstigen Bedingungen auf, als er alte Schulden bediente. Unter ihnen befand sich als geistlicher Begleiter einer Gruppe von Studenten auch Rifa’a at-Tahtawi. Wie es ihm und seinen Nachfolgern gelang, aus einem kleinen Herrschaftsbereich ein Weltreich zu formen, bleibt Gegenstand der Forschung. Den Schreibern der Hofkanzlei stand der reʾīsü 'l-küttāb, der Oberste Schreiber vor. 1808–1839) erreichte, was seinem Vorgänger Selim III. Diese Kraft war aber auch in den Kerngebieten des Osmanischen Reichs vorhanden. Die Türken kamen ursprünglich aus der Mitte Asiens. Was aber schon in der Blütezeit des Osmanischen Reiches rund 150 Jahre vorher nicht gelang, wurde nun im Feldzug Kara Mustafas gegen Jan III. Die internationalen Bemühungen nach den russisch-osmanischen Kriegen der 1870er Jahre, vor allem Bismarcks Handeln auf dem Pariser Kongress, zeigen das Bestreben um einen Interessenausgleich ohne militärische Konflikte. Muhammad Ali Pascha, ursprünglich nur Anführer eines Truppenkontingents aus seiner südmakedonischen Heimat, gewann nach der Kapitulation der französischen Expeditionsarmee schnell an Einfluss. Nach kurzem Widerstand nutzte die al-Azhar-Universität die neue Technik, was Kairo zu einem der Zentren des islamischen Buchdrucks machte. Fast ein Vierteljahrhundert lang waren die ohne Rücksicht auf historische oder ethnische Zusammengehörigkeit entstandenen Staaten danach damit beschäftigt, ihre volle Unabhängigkeit von Europa zu erlangen und neue Identitäten für ihre Länder zu finden. Hauptstadt war ab 1326 Bursa, ab 1368 Adrianopel, schließlich seit 1453 Konstantinopel (osmanisch Kostantiniyye; seit 1876 offiziell Istanbul genannt). Jahrhunderts jedoch hatten die Machthaber in den Provinzen (ayan oder derebey) weitgehende Autonomie gegenüber der Zentralregierung erlangt. Ein 1840 dekretiertes Strafgesetzbuch wurde 1851 revidiert und 1858 nach dem Vorbild des französischen Code pénal neu verfasst. Murad II. April 1876 zur Erklärung des Staatsbankrotts. [99], Eine Erbteilung des Reichs war unbekannt. Jahrhunderts wurden abgabepflichtige Untertanen als reâyâ („Herde“) angesehen, von denen Loyalität und Gehorsam erwartet wurde. 1396 schlugen die Osmanen in der Schlacht bei Nikopolis ein Kreuzfahrerheer unter dem ungarischen König und späteren Kaiser Sigismund vernichtend. Jahrhunderts sicherten einflussreiche Sultansmütter die Macht der Dynastie. Jahrhunderts bildeten. Auf dem Balkan ließ der anhaltende osmanische Gebietsverlust immer wieder ein Machtvakuum entstehen, in dem Russland und das Habsburgerreich um Einfluss konkurrierten. Dabei standen dem Reich in den jeweils neu eroberten Gebieten verschiedene Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung: Die unterworfenen Gebiete konnten vollständig eingegliedert oder als unterschiedlich eng angebundene Vasallenstaaten geführt werden, oder sogar eine Teilautonomie genießen. [104] Dadurch war sichergestellt, dass der designierte Herrscher unbestritten den Thron besteigen und seine im Palast befindlichen (Halb-)Brüder ohne Schwierigkeiten hinrichten lassen konnte. Jahrhunderts“. 1808 kam Mustafa Pascha bei erneuten Unruhen ums Leben. Jahrhunderts suchte Westeuropa einerseits nach Absatzmärkten für seine seit der industriellen Revolution preisgünstig und in Masse hergestellten Produkte, andererseits mussten vermehrt Quellen für Nahrungsmittel und Rohstoffe erschlossen werden. schwächten den politischen Einfluss der ʿUlamā' weiter: Der Şeyhülislâm erhielt nun die Stellung eines Staatsbeamten, der Weisungen des Sultans befolgen musste. Später erkannten sie zeitweise zusätzlich zur Oberhoheit des osmanischen Sultans die Oberhoheit der Habsburger in deren Eigenschaft als ungarische Könige an. Die Beamten der Finanzverwaltung verwendeten für ihre Aufzeichnungen eine Spezialschrift (siyāḳat), die nur von den Beamten der Behörde gelesen werden konnte, und die vor allem wegen der verwendeten speziellen Zahlenzeichen fälschungssicher war.[107]. Seit 1885 war mit dem Fürstentum die autonome osmanische Provinz Ostrumelien gewaltsam vereinigt. Juli 1908 wieder in Kraft. Die Reformen wirkten allerdings den Interessen der Großgrundbesitzer und Kaufleute entgegen, die aus einem schnellen Anschluss an den sich ausbildenden kapitalistischen Weltmarkt Vorteile hätten ziehen können. Jahrhunderts unterstellte Mehmed II. Direkte Investitionen aus dem Ausland führten somit eher zur engeren Anbindung des Reiches an den Welthandel, als dass sie dem Ausbau und der Modernisierung der osmanischen Wirtschaft genutzt hätten. 1533 kam es zu einem Waffenstillstand zwischen Ferdinand und Süleyman, in dem beide Parteien ihre Einflussbereiche anerkannten. Kleinasien (Anatolien) stand bis ins 11. Die Unterstützung einflussreicher Provinzherrscher versuchte Mustafa Pascha zu sichern, indem er mit ihnen einen Bündnisvertrag (Sened-i ittifak) abschloss. den Titel „Kaiser der Römer“ (قیصر روم / Ḳayṣer-i Rūm) an und stellte sich somit bewusst in die Tradition und Nachfolge des Oströmischen Reiches. Mit der Niederlage Faisals in der Schlacht von Maysalun gegen französische Truppen wurden diese Pläne vereitelt. Im Gegensatz hierzu war es den persischen Kadscharenschahs, vor allem dem zeitgleich zu Abdülmecid I. und Abdülaziz regierenden Nāser ad-Din Schah (reg. Die Österreicher erlitten gegen die Türken eine Niederlage. Im Bündnis mit osmanischen Religionsgelehrten und unterstützt durch den nişancı (Reichskanzler) Mehmet Said Halet Efendi setzten sie den Sultan ab. Auch im Mittelmeer kam es zu Auseinandersetzungen mit wechselnden Erfolgen: 1535 gelang Kaiser Karl V. im Tunisfeldzug den kurz zuvor zum Oberbefehlshaber der osmanischen Flotte ernannten Korsaren Khair ad-Din Barbarossa aus Tunis zu vertreiben und Tunesien zum spanischen Vasallenstaat zu machen. Atatürk vertrat das aufklärerische Ideal der grundsätzlichen Gleichheit aller Staatsbürger, wie es schon das osmanische Hatt-ı Hümâyûn-Edikt von 1856 im Reich eingeführt hatte. Die Erstellung von Gesetzeswerken (nizam-nāme) für die nicht-muslimischen Gemeinschaften weckte einerseits die Hoffnung auf eine allgemeine Reichsverfassung. [105] Nach der Thronbesteigung Mehmeds III. Die Haltung des KEF zum Islam erscheint aus heutiger Sicht widersprüchlich: Einerseits war die jungtürkische Ideologie von säkularen Ideen geprägt. Nach Aufständen der orthodoxen Bevölkerung gegen die osmanische Herrschaft in der Herzegowina und im späteren Bulgarien 1875/1876 eskalierte 1876 im Krieg zwischen dem Fürstentümern Serbien und Montenegro der Konflikt mit dem Osmanischen Reich.